Das Giengener Stadtlied
Auf, auf, ihr Bürger, schtand´t ans G´wehr,
d´Franzosa ruckat a.
Se ruckat scho mit Sack ond Pack
zom Spitteltörle rei.
Dr Bürgermoister vornadraus,
der reit` sei Rössle fei,
ond auf ra alta Spittelkuah
sei Hausere hentadrei.
Was Männer send, dia sauet jetzt
em Städtle hin ond her,
se stierat älle Wenkel aus,
ond koiner fend`a Gwehr!
Wia d`Not am ällerhöschta isch,
do sait a gscheiter Ma:
„Mir grabbslet halt auf d`Mauer nauf
ond pfläddrat drüber na.“
Ond so hend`s nau dia Männer do,
se send auf d`Mauer nauf,
hent d`Hosa omdreht ond wia nex
auf dia Franzosa drauf.
D` Franzosa hent des gar net gern,
se schreiat laut:“ Mon Dieu!“.
Ond seit der Zeit hat Gienga drom
koin gottiga mehr gseah.
Ond dia Moral von dera G`schicht
gilt heut no en dr Stadt,
statt schießa hoißt`s: Mir sch…..at drauf,
no wird`s scho wieder glatt.
En Gienga en dr Hoha Gass`,
do wohnt dr Höpfa-Bäck,
der streckt sein Arsch zom Fenschter naus,
dass d`moinst, des sei a Weck`.
En Gienga en dr Ledergass,
do wohnt dr Gerber Böck,
der gerbt sei Weib scho dreißig Johr
ond brengt dia Hoor et weg.
Ond fliagt nau so a Kugel grad
oim en sei Goscha nei,
der muaß ja grad versticka dr,
des ka et anderschd sei!
Wenn mi mei Nachber ärgra duat,
no ärgre i ehn grad,
no steig i übers Gartahaag
ond sch…..em en Salat!